Barmherzigkeit

>>"Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist eine weltberühmte Institution der medizinischen Forschung, Ausbildung und Hochleistungsmedizin. Seit dem 18. Jahrhundert blickt Berlin auf diese einmalige Geschichte, verbunden mit großen Namen der Wissenschaft, zurück." So wird die Charité auf Berlin.de präsentiert. Ein ehrenwertes Haus. Ein traditionelles Haus. Ein durch Generationen getragenes Haus. Die FDP fordert in diesen Tagen das Eingreifen der Staatsanwaltschaft. Die FDP muss aufpassen, dass ihr kein Unterlassungsbeschluss ins Haus flattert. Mein Gott. Die Charité hat bis 2015 versehentlich 700 private Patienten über ein Institut abgerechnet, das nicht existiert. Das kann doch mal passieren. Das war ein Irrtum. Der Artikel in der Morgenpost schadet dem Ruf der Klinik. Und wie kommt die Datenschutzbeauftragte, Frau Maja Smoltczyk, zu einer diffamierenden Aussage, dass der Charité ein Wille fehle, die Datenschutzregeln einzuhalten. Diese bedrohliche Frau muss man anzeigen. Die muss auch einen Unterlassungsbeschluss bekommen. Und diese impertinente Patientin, die das ins Rollen brachte - obendrauf über Gerichte die Löschung ihrer Daten fordern muss, sollte auch einen Unterlassungsbeschluss bekommen. Man kann wirklich seine Meinung sagen…aber doch nicht so. Das ist doch alles nicht so schlimm. Da muss man doch nicht den Staatsanwalt einschalten. Das kann doch eine Kindergärtnerin bewältigen. Die Charité wird zukünftige Rufschädigungen befürchten müssen. Die Apothekerinnen, die einen Nebenjob hatten, sollten uns hier nicht beeinflussen. Das war auch eine medial ausgeklügelte Strategie, um die Charité zu ruinieren. Meine Güte. Krebsmittel wirkten nicht - weil sie nicht gekühlt waren. Das war ein Versehen. Da wurde vielleicht ein wenig gemauschelt. Das ist doch nicht so dramatisch. Ich würde der FDP eine Strafe von 20.000 Euro aufbrummen. Der Datenschutzbeauftragten würde ich 5000 Euro aufbrummen. Und die Patientin sollte 35 000 Euro bezahlen - oder in Haft genommen werden. Das ist barmherzig.