Die links-grüne rosa Zone

Ein Parkmanager (das klinkt nicht links) hat Zonen für Dealer installiert. Eltern und Jogger wollen auch cool sein. Sie möchten mit ihren Kindern auch in den Görli - und da stören die Dealer. Komisch. Die Ordner (klingt nicht links-grün) sorgen für Ordnung. Ich höre im Geiste die Bosse der Drogenkartelle lauthals lachen: "Die Berliner sind so doof, dass sie uns rosa Zonen in Parks aufmalen." Das Recht liegt auf ihrer Seite, denn sie bauen Kartelle auf, die Milliarden umsetzen. Das ist nicht links-grün. Hier holt Kapitalismus raus, was rauszuholen geht. Und auch hier klingen die kapitalistischen Wölfe immer gleich: "Wir sind arme Schäfchen. Keiner will uns…bla-bla." Wir sollten den Kartellen rosa Zonen für die Geldwäsche aufmalen. Ich bin dankbar für jeden Dealer am Görli, weil jeder aufzeigt, wie uncouragiert angeblich links-grüne Väter sind, wie feige links-grüne Mütter sind, wie unterbelichtet Politik ist, die cool sein möchte. Schlimm sind nicht die Dealer. Schlimm ist, dass ihre Ausbeutung öffentlich unterstützt wird. In dieser Szene überlebt kein Mensch, der das Geld der reichen Bosse teilt. Kein Mensch würde so einen Dealer vermissen. Die, die es ausbaden müssen, sind afrikanische Müllmänner, afrikanische Mitarbeiter bei Lidl, afrikanische Zeitungsträger. Das ist das Ergebnis, wenn links-grün cool sein möchte. Es hat seinen Grund, wenn viele unterschiedliche Menschen den Respekt verlieren. Sie verlieren nicht den Respekt vor den Drogenbossen und den Drogenkartellen. Die greifen auf eine strikt konservative Art und Weise durch. Ihre sozialen Fundamente funktionieren absolut genial. Niemand bestiehlt die Bosse. Niemand belügt die Bosse. Niemand führt eigene Geschäfte, also Geld an den Bossen vorbei. Anarchisten werden sofort umgelegt. Diskutierer werden im Kreis der Drogendealer ganz sicher nicht aufgenommen. Sie bekommen von "Papa" die Faust ins Gesicht. Linke und Grüne kleben sich Dreadlocks an den Kopf und merken nicht, dass sie eigentlich Erzkonservative sind, die einer Drogenindustrie gefallen möchten. Mich amüsieren Schlagzeilen, die im Grunde den Drogenkartellen ihren großen Respekt ausdrücken. Am Ende stirbt ein junger Mann, der Party machen wollte und einfach den falschen Dealer erwischt hat. Die Schwester muss aus Scham mehrfach bekunden, dass ihr Bruder definitiv kein Junkie war!