Suizid und Gesellschaft

Die Statistiken, die Todesfälle spiegeln, geben Vorlagen für Trends. Knapp 10.000 Menschen nehmen sich jährlich in Deutschland das eigene Leben. In Führung lag oft Bayern und Sachsen. Mehr Männer als Frauen stehen in der Welt und in Deutschland an der Spitze. Statistiken legen Schablonen. Im Grunde reicht der Hinweis, dass 10.000 Menschen jährlich sterben. Kinder entziehen sich ebenfalls dem Leben. Hauptursache ist Mobbing. Ein Opfer, so es ausgemacht wurde, kann fertiggemacht werden. In Berlin starb Anfang 2019 ein 11-jähriges Mädchen an den Folgen ihres Suizidversuchs. Jedes achte Kind ist ein Opfer von Mobbing. Der Tagespiegel beschrieb Mobbing so: "…zielt auf die Zerstörung sozialer Bindungen des Mobbingopfers – das "Herausekeln, Ignorieren, Ausschließen aus sozialen Gruppen." Der Schreibende glaubt, auch nach dem Tod des Mädchens, an eine soziale Gruppe. Er glaubt, dass jedem Opfer eine soziale Bindung verwehrt, also zerstört wird. Ich frage mich zwangsläufig: Lebt der Schreibende selbst in Gruppen, die Opfer ausgrenzen? Ich persönlich kam bei dem Artikel nicht darauf, dass Mobber soziale Menschen sind, die in sozialen Gruppen leben. Ich weiß. Wer die Wahrheit sagt, wird gemobbt, nicht wahr?! Vielleicht war dieses 11-jährige Mädchen äußerst intelligent, sozial kompetent. Vielleicht hatte dieses Mädchen sozial kompetente Eltern, intelligente Vorbilder. Ich weiß! Wer die Wahrheit sagt, der wird gemobbt, nicht wahr!? So läuft es doch. Jede soziale Subkultur in diesem Land kennt das Phänomen Mobbing. Und trotzdem bilden sich Millionen Menschen regelrecht ein, dass sie gewiss sozial kompetent sind. Sie lehnen Mobbing ab! Kategorischer Imperativ! Wo haben die Kinder das Mobben her? Sind sie etwa bösartig zur Welt gekommen? Wie kommt es, dass sich weitaus mehr Männer aus dem Leben ziehen? Gibt es keine Männerfreundschaften mehr? Sind "Emanzen" schuld? Rächen sich Frauen? Berauschen sie sich nur an dem Geschenk Emanzipation - oder übernehmen sie die Verantwortung? Fürchten Frauen die Verantwortung, weil man sie "Emanzen" nennen könnte? Das wäre Mobbing - kategorischer Imperativ! Das 11-jährige Mädchen war nicht nur sozial kompetent. Es hatte eine enorme mathematische Intelligenz. Es hätte abhauen können - in einen Zug steigen können. Dann aber hätte es eine Straftat begehen müssen. Das Mädchen hätte trampen können. Dann aber hätte sich der Autofahrer strafbar gemacht. Eine neue Identität hätte das Budget des Mädchens überstiegen. Der Hunger hätte es aus jedem Versteck getrieben. Die große Reise war kostenlos.