Jahresabschluss

Jeder Mensch muss sein Jahr abschließen. Ich empfehle keine guten Vorsätze, wenn der "Keller" unaufgeräumt bleibt. Blöde Arbeit. Das gebe ich zu. Allerdings kann die Planung eines "Daches" nicht stimmen, wenn das Fundament vernachlässigt wird, auf dem man selbst stehen möchte oder stehen muss. Das Jahr 2019 war für mich ein Jahr der Erkenntnisse; und ich bin entsetzt. Ich bin entsetzt über Frauen in Machtpositionen, die wirklich alles schleifen lassen, was Frauen, über Generationen, für Frauen aufgebaut haben. Wir haben eine Kanzlerin, die nie in der Lage war, Mädchen und Frauen zu motivieren und zu befördern. Sie selbst hat es geschafft! Na, bravo! Michelle Obama, nicht mehr im Amt, bereist ihr ganzes Land, um für Bildung zu werben. 50-jährige Akademikerinnen in Deutschland, nicht interessiert an der Förderung der Arbeiterinnen, der Handwerkerinnen, sitzen in Chefetagen der Verlagshäuser, wollen die Digitalisierung vorantreiben, präsentieren auf Youtube verwackelte Filme, in denen sie kaputte Dinosaurier-Roboter präsentieren. Journalistinnen, in mit Tools vollgestopften Häusern, unterbieten das technische Know-how 14-jähriger Mädchen, wollen sie aber partout nicht fördern. Oprah Winfrey hat in kürzester Zeit Schulen aufgebaut. Akademikerinnen, Frauen im Journalismus, beteiligen sich an der Namensverstümmelung einer Politikerin. AKK ist eine Frau! Sie gibt das, was die CDU aus ihr gemacht hat. Sie kann keine Frauen mitreißen. Sie kann keine Reden halten. Sie hat die Herzenssprache in ihrer Partei verloren, weil sie ihren eigenen Auftrag verloren hat. Wahrscheinlich ist sie nie zu Wort gekommen und war damit auch noch zufrieden. An dieser Stelle muss ich Illusionen zerstören. Arbeiterinnen und Handwerkerinnen können sich nicht darauf verlassen, dass Akademikerinnen auch nur eine Minute über ihre Rechte und Möglichkeiten nachdenken. Ich bin entsetzt! Entsetzt darüber, dass Akademikerinnen eine Kaltschnäuzigkeit in der Öffentlichkeit abfeiern und abfeuern, um Frauen - durch Unterbezahlung - an die Herdplatten zu bringen. Ich bin entsetzt darüber, dass Akademikerinnen bereit sind, einen gefälligen Journalismus anzubieten, der die Zusammenhänge der globalen Klassen in Gänze ignoriert. Die 78-jährige Gloria Steinem bereist ihr ganzes Land, um Aufklärungsarbeit zu machen! Ich bin entsetzt, dass es noch immer gestrandete 60-jährige Akademikerinnen in Berlin gibt, die satt darüber weinen können, dass ihre Mutti sie nicht im Porsche zum Bahnhof bringt. Es übersteigt jedes Maß an Fremdschämen, wenn ich Akademikerinnen in Amt und Würden antreffe, die ihre familiär kultivierte Diktatur transportieren, nicht das Mindestmaß an Demokratieverständnis studiert und trainiert haben, weil sie noch immer an den Märchenprinzen glauben, der einen demokratischen Zauber im Zerstäuber verschenkt. Jada Pinkett Smith feiert Fauen in einem Red Table Talk! Ich bin entsetzt darüber, wie gefällig deutsche Akademikerinnen über verschleierte Mädchen pamphletierten, gleichermaßen auf Youtube weinten, wie schlimm sie selbst beschimpft wurden; und nur darauf gewartet haben, dass Cem Özdemir, der Mann, die Grenzen zieht. Es ist entsetzlich, dass Akademikerinnen zwei Generationen Frauen schlicht ausblenden. Sie sind unfähig, die vielen schillernden und auch furchtbaren Wege der Emanzipation zu dokumentieren! DAS ist ein Trauerspiel!