Geist - Seele - Energie

Deutsche Journalisten und deutsche Politiker merken es nicht. Es ist aber tatsächlich so, dass sie Geist falten. Das führt dazu, dass Menschen ihren Geist woanders entfalten, also woanders ein Geistreich aufbauen. Aus genau diesem Grund wurde wahrscheinlich mein berliner Unternehmen auf eine deutsche Nominierungsliste gesetzt: "Ihr Unternehmensprofil weist Merkmale auf, die ein Unternehmen mit überdurchschnittlicher Zukunftsfähigkeit definieren." Ein DEUTSCHES Institut in Hamburg, verwoben mit der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen, muss extrem verzweifelt sein! Ein Award geht nach Berlin…Die berliner Bestattungsunternehmerin ist zukunftsfähig. Daran erkenne ich schon, dass Medienmacher nur noch geistreich spielen. Tatsächlich zertrümmern sie Geist, sie zertrümmern also meinen Beruf, sie zerstören Trauerkultur. Das nennen sie proaktiv! Ich nenne das geistlos, geradezu hirnlos. Es gibt einen Geist, der sich seit 2019, wie ein guter Wein, in Deutschland entfalten möchte. Medien falten diesen Geist. In der wahren Entfaltung, also in einer möglichen Veränderung, erkennen sie offenkundig eine Bedrohung. Das belegt, dass sich Journalisten nicht mehr selbst beherrschen. Ihr Geist wird bereits beherrscht. Karl Lagerfeld starb im Jahr 2019 in Neuilly-sur-Seine. Geboren wurde er in Hamburg. Er selbst war sich sicher, dass er 1938 zur Welt kam. Das hat sicher einen Grund. Die Generation meiner Eltern wurde in die Geistlosigkeit hineingeboren, in die Verdummung, in die Gehirnlosigkeit. Karl Lagerfeld entzog sich und seinen Geist. In Paris konnte er sich und seinen Geist entfalten….Und wie er das tat. Deutsche Medien konnten ihm die Nazizeit nie anlasten. Ein homosexuelles Kind hätte im Alter von 7 oder 8 Jahren gegen Nazis vorgehen müssen… So offenkundig dumm zeigen sich Journalisten dann doch nicht. Man hätte ausgerechnet von Karl Lagerfeld nicht verlangen können, dass er seine eigenen Eltern öffentlich besudelt. Sie haben ihren schwulen Sohn nicht aus dem Haus geworfen. Gay Romeo, Emma, Konkret, Siegessäule, TAZ, Amnesty International gab es noch nicht. Greenpeace hatte noch keine Vision für eine bessere Welt. Karl, Otto Lagerfeld hatte als Kind Visionen. Das war nicht seine Größe. Seine wahre Größe bestand darin, dass er weder Deutschland noch der Welt gefallen wollte. Ihm war seine Historie und die "Kunsthistorie" im damaligen Deutschland in die Wiege gelegt worden. Und so entfaltete sich sein Geist. Er war die wahre Kunst, die nicht gefallen wollte. Deutsche Medien "analysieren" ins Blaue hinein. Journalisten fragen sich: "Wer war der Mann hinter der Maske?" Sie beweisen, dass sie weder seine Historie, seine Natur noch seine Arbeit verstanden haben. Es gab keine Maske bei Karl Lagerfeld. Journalisten können auch heute nicht begreifen, dass sich ein gigantischer Geist aus der Verrottung ziehen kann. Neidisch wollten Medien ihm Steuerhinterziehung in Frankreich andichten. Die TAZ unterstellte ihm Body-Shaming, weil er immer nur schlanke Menschen zeichnete, Hansi&Mausi die Produktionsgrößen seiner einmaligen Kollektion änderte. Ich persönlich könnte in der gesamten Modewelt nur Armani tragen, weil dieser wunderbare Italiener verstanden hat, dass es tatsächlich sportlich große Frauen gibt, die Schultern und Beine haben. Natürlich wollte Karl Lagerfeld mit seinem Tod verschwinden, weil er nicht morbid war. Er wusste, dass entweder sein Werk Anerkennung findet - oder eben nicht. Er wollte keinen Totenkult. Es ist aber die Aufgabe einer Gesellschaft, jene Menschen in Ehren zu halten, die Geist, Kreativität und Schönheit in die Welt brachten, die den kulturellen Tisch deckten, die junge Menschen nach oben beförderten. Karl Lagerfeld hat, wie alle Menschen seiner Generation, den Wind in Deutschland gedreht. Er hat sich gezeigt, so, wie er wirklich war. In diesem Land ist Authentizität wieder nicht erwünscht. Insofern brauche ich keine Trophäen von Organisationen, die im Grunde propagieren, dass Menschen am Ende nur Abfall sind, in dem man wühlen kann.

Die kranke Lust am Tod

Auf einem großen Kundenparkplatz in Schöneberg fängt ein parkendes Auto Feuer. Qualm und Flammen schlagen aus der Motorhaube. Jene Gesellschaft, die eine perverse Lust am Tod, an der Katastrophe hat, versammelt sich. Es ist ein immer gleicher Cocktail: Die Hysterische, viel zu weit entfernt, kreischt und schreit. Sie selbst möchte im Mittelpunkt stehen, deshalb bewegt sie sich nicht. Der Ohnmachtsanfall gelingt ihr nicht. Der Voyeur, der sein Handy zückt und filmt. Er wartet, bis die Flammen höher schlagen. Der Wissenschaftler, der das Fahrzeug analysiert. Er bleibt bei seiner Spekulation über ein E-Fahrzeug hängen. Das kleine Grüppchen. Drei Männer trinken Kaffee und lassen sich von Flammen nicht vertreiben. Sie waren die Ersten am Platz - und erst dann kam der Brand. Die Betroffenen. Sie wollen nicht zusehen, drosseln aber das Tempo. Sie verwerfen ihren Weg selbst und geraten ins Stolpern. Der verkommene Spiegelfechter. Er weiß, dass der Halter das geplant hat, um die Versicherung zu betrügen. Sie machen das alle nur, weil…Sie standen da nur, weil….Sie haben nur was sehen wollen, weil…Eigentlich waren sie nie interessiert. Die Haube brennt, die Hitze biegt die Front, der Lack vergiftet die Luft. Der Vorderreifen auf der Fahrerseite explodiert, dann explodiert der Reifen auf der Beifahrerseite. Schwarzer Rauch breitet sich aus. Die Luft reichert sich mit Giften an. Mein guter Freund und ich springen in sein Werkstattauto. Wir maskieren uns mit Tüchern. Dann rennen wir, wie bewaffnete Räuber, durch die Autoreihen. Er trägt einen Kuhfuß. Ich trage einen Hammer. Unsere schnelle Bewegung irritiert jene Menschen auf dem Platz, die ein verschlingendes Inferno ersehnen, die brennende Menschen sehen möchten, die wie schreiende Fackeln über den Platz taumeln. Sie vermuten, wir wären ein kranker zweiter Strang in ihrem abartigen Heimatfilm. Tatsächlich entlarven wir nur ihre Morbidität, die eingesperrte Tiere gnadenlos tötet. Die lauten Sirenen der Polizei und die lauten Sirenen der Feuerwehr stören die Morbiden in ihrer Dunkelheit. Plötzlich bewegen sie sich. Sie spielen wach zivilisiert und kultiviert. Tatsächlich sind sie verbittert darüber, dass es die Polizei und die Feuerwehr gibt. In ihrem Dasein gibt es keine Helden. Es gibt nur ihre kranke Lust am Tod. Die Polizei zieht sofort den Stecker. Man kann das Kuschen der Morbiden förmlich hören. Der Platz gehört ihnen nicht. Es war nicht ihre Szenerie; und sie führten zu keiner Zeit Regie. Sie standen auf einem Parkplatz, weil ein Auto brannte. Das ist keine Geschichte, aber Morbide wissen um ihre Grundrechte; sie sind Teil jener Demokratie, die sie auf eine perverse Art und Weise anzünden möchten. Irgendwo -zwischen Berliner Bankenkrise und Sarrazin, zwischen Dotcom-Blase und Medien, zwischen Lehman Brothers und Bankenrettung, zwischen Schneider und Benko, zwischen Cum-Ex und Scholz, zwischen Wirecard und Merkel - stehen sie an einem abgefressenen Buffet. Sie warten. Sie warten auf Kellner, die die Tische neu eindecken. Sie warten im Grunde auf jene Schauspieler, die sie über den Tisch gezogen haben. Sie warten nicht auf die Wahrheit. Sie warten auch nicht auf die Polizei. Sie warten auf eine zweite Chance in einem Spiel, das sie immer und immer und immer wieder verlieren werden. Morbide wollen nicht gewinnen. Sie wollen, dass alle verlieren!