Optimisten haben Profil

Als Bestatter muss man Optimismus verbreiten können. Düsterer Pessimismus kann Menschen nicht in das Neue tragen. In diesen Tagen muss ich Menschen in das Gleichförmige schicken. Die Telefonmusik der Konzerne klingt eintönig. So kann man die GEMA wohl umgehen.
Menschen drücken die 1 für Kundenberater. Es bleibt ein Wunsch. "Nein! Wir sind den Kundenberatern vorgeschaltet, weil die Kunden bedienen sollen." Uncharmant Unlogisches kann überhört werden, bis die Ohren einfach genug davon haben. Mehr und mehr Konzerne verlieren ihr Profil; und damit verlieren sie jede Etikette. Hatte ich jetzt den Telefonanbieter oder meine Bank angerufen. Sie klingen gleich! Die einfachsten Fragen können nicht mehr beantwortet werden, weil die 1 für Kundenberater immer neue Stimmen liefert. Wurden 248 Euro abgebucht oder nicht? Der persönliche Kundenberater soll mich nach 25 Jahren nicht mehr kennen. Machen Sie doch Online-Banking sagt Wir schaffen uns für Sie ab. Die destruktive Gesellschaft versprüht keinen Optimismus. Die optimistische Nachricht ist eine angeblich negative Nachricht. Sparguthaben werden mit negativen Zinsen belegt. Bankgebühren steigen. Toll! Menschen werden, wir sind eine überalterte Gesellschaft, das Bargeld neu entdecken. Sie werden den größten Teil ihres Geldes von ihren Konten abheben. Sie werden die immer gleichen Krimis, die Angst und Schrecken verbreiten sollen, nicht mehr hören wollen und müssen. Sie werden ihr Geld wieder selbst verwalten. Sie könnten Genossenschaften gründen, grüne Projekte aufbauen. Sie werden echte Musik machen und sie werden echte Musik hören. In der digitalen Welt sitzen kostenlose Mitarbeiter, die Konzerne groß machen. Der Mittelstand ist nach der 5-fachen Besteuerung ausgerottet - endgültig. Die Gesellschaft bricht nach unten ein, wie ein nasser Sack! Der Markt ist schon heute satt. Der Technologiemüll schwimmt bereits in den Weltmeeren, die mit Technologien gerettet werden sollen. Das Unten stellt sich seit einigen Jahren auf die eigenen Füsse. Einige verlassen das Land. Einige verlassen die Stadt. Tiny Häuser boomen wie nie zuvor. Das Aussteigerleben läuft in diesen Tagen auf absoluten Hochtouren. Es ergreift jede Altersgruppe. Welch eine Vision: Trauernde lösen ihre Konten auf, kaufen sich einen Caravan und fahren in eine neue Bestimmung. Grillen ohne Ordnungsamt. Kürzlich sagte mir ein Friedhofsmitarbeiter: "Ich würde gerne auf einem Schiff leben." Ich ermutigte ihn. "Nein. Ich will noch bis zur Rente…." Ich musste lachen. Die Rententöpfe sind leer. Wer soll Renten aus Steuern finanzieren, wenn Steuerzahler ihre Berufe für Konzerne ausrotten, um andere Berufe auszurotten? Ich bin froh, dass meine Mutter ihre Rentenzeit nicht erleben muss. In einer Zeitreise zurück, in die Zukunft blickend, sagte ich ihr: "Geh nicht arbeiten. Du kannst schon heute Sozialhilfe abräumen, knallhart lügen, wie der Apparat dich belügt. Fahr nach Spanien, nach Indien. Schreibe Bücher - bis ich 26 Jahre alt bin. Wenn Post vom Sozialamt kommt, schickt Dir Oma ein Telegram." Meine Mutter wäre schockiert. Sie wäre in ihr Schicksal gelaufen. So sind Menschen, die Profil haben.