Bilder, die bleiben werden

Schon heute zeichnet sich ab, welche Bilder bleiben werden. Trauernde, die heute eine Bestattung ohne Freunde durchführen müssen, werden ihren Abschied, ihre Bestattung nicht wiederholen können. Auf der anderen Seite des Bildes fallen mir, von Geburt an a bit of a boy, herrisch unangenehme Journalistinnen auf, die das Ausrufezeichen zum aufstampfen entdeckt haben, in der Hoffnung, dass Papa Staat endlich durchgreift. In der Mitte des Bildes fallen spitzmündige Politikerinnen auf, die noch vor Tagen Spanien und Italien anführten, um Amtsgerichte in Deutschland zu schließen: "Das klappt doch in Spanien auch - wieso sollte es hier nicht möglich sein." Offenkundig backen Macher der EU eine Einheitsmentalität. So jedenfalls sehen die Statistiken aus. Wie wenig Empathie deutsche Journalistinnen haben, zeigt die Berichterstattung über Amerika. Sie ist einfältig, unsensibel, besserwisserisch. Der Vergleich von Unterschiedlichen ist ein Vergleich von Äpfel und Birnen. Am Ende kommt ein Obstsalat heraus. Medien sollten Journalistinnen in Zukunft sorgfältiger auswählen, wenn sie Qualität liefern wollen. In Deutschland kalkuliert man für 1000 Menschen 8 Krankenhausbetten. In Amerika kalkuliert man für 1000 Menschen 3-4 Krankenhausbetten. Amerika könnte für 1000 Menschen auch 30 Betten kalkulieren. Es würde an einer höheren Sterberate nichts verändern, denn viele Menschen können sich keine medizinische Behandlung leisten, weil sie keine Versicherung haben - oder durch Obamacare nicht ausreichend versichert sind. Im Fall einer Coronainfektion müssten Menschen für eine stationäre Behandlung zwischen 20.000 und 30.000 Dollar bezahlen. Die Versicherung leistet dann nur 6000 Dollar. Die Mentalität der in Amerika Lebenden ist keine deutsche Mentalität. Ein Vergleich wäre sinnlos und nutzlos. Amerikaner jammern niemals öffentlich. Amerikaner sind stark. Amerikaner sind immer Entertainer. Amerikaner bitten nie um Hilfe. Das wäre unter ihrer Würde. Und das tut mir wirklich sehr leid, weil die Welt im Grunde auf Abstand gehalten wird. Vielleicht würde man eine Hilfe aus Europa sogar als Affront betrachten?! Auffallend ist, dass die wohlhabenden Amerikaner, die berühmten Amerikaner im Netz positive Stimmen geben, für arme Menschen kochen, für alte Menschen kochen, Lieferdienste aus dem Boden stampfen und über das Netz anfeuern. Wie geht es Amerikanern heute? Dürfen Amerikaner schwach sein? Wie fühlt es sich in THE LAND OF FREE an, wenn man auf 200 qm, auf 50 qm, auf 30 qm überleben muss, die Mustangs also begrenzt werden. Und wie schaffen Amerikaner es immer wieder - ohne Ausrufezeichen - Kunststücke zu vollbringen, Teller zu jonglieren, Glitzer in die Welt zu werfen, Optimismus zu verbreiten? Haben Amerikaner den Optimismus erfunden und der Welt schon damit das größte Geschenk gemacht?! Ist nicht genau das ein ungemeiner Mehrwert? Ich weiß, dass ich um Indien und Afrika weinen müsste. Ich weiß, dass sich meine Gedanken zu den Geflüchteten entwickeln müssten (mit Ausrufezeichen). Meine Gedanken sind aber frei und niemand kann meine Gedanken einsperren. Der Versuch hinterlässt bereits in Deutschland die falschen Bilder.