Alles hat seine Zeit...

….und für jeden Menschen wird immer eine Zeit kommen, die JETZT meint! Dann müssen Menschen aufstehen. Sie müssen ihren Platz in der Welt einnehmen. Manchmal drückt der Verlust eines Menschen das eigene Leben ganz weit nach unten. Der Verlust der vielen an AIDS verstorbenen Menschen hat die weltweite Gay-Community ganz tief nach unten gedrückt. Die Vorwürfe, die ein ständiges Schuldgefühl produzierten. Der Schrei nach Liebe. Die Bitten um Anerkennung. Die endlosen Kämpfe gegen Ausgrenzung haben die Community geschwächt. Der GAY PRIDE verwandelte sich mehr und mehr in einen Zoo, der Einnahmen verlangte. Bierwagen, Parteiwagen und Tageszeitungen trugen eine politische Fahne, wie ein Kostüm. Der RBB stellte die jährliche Live-Übertragung ein. Für einen Hubschrauber am Himmel bot der Zoo keine Höhepunkte mehr. Die Gay-Community ist in Wahrheit so weit unten angekommen, dass sie ihre Fahne den Kirchen überlässt, den Rathäusern, jenen Konzernen, die Burger mit Regenbogenfarben bewerben. Sie schenken ihre Fahne sogar jenen Politikern, die ausschließlich einen bunten Ersatz für die Deutschlandfahne suchen. Im Jahr 2019 lebten weltweit 37 Millionen HIV-positive Menschen. Seit Beginn der Epidemie starben weltweit 35 Millionen Menschen an AIDS. Vielleicht gibt es eine kollektive Stimme, die lauter wird; und dann muss die Gay-Community aufstehen. Sie muss ihren Platz in der Weltpolitik einnehmen. Die weltweite Gemeinschaft der Frauen wurde durch enorme Verluste ganz tief nach unten gedrückt. Sie verlieren Männer in Kriegen. Sie erleben häusliche Gewalt. Sie fühlen und tragen immer die Schuld. Im Jahr 2018 starben weltweit 320 Kinder täglich an AIDS. Im Jahr 2019 starben in Deutschland 231000 Menschen an Krebs. 125000 Männer und 106000 Frauen. In Deutschland erkranken jedes Jahr 2200 Teenager unter 18 Jahren an Krebs. Alle 4 Minuten wird ein Mensch in Deutschland zum Opfer häuslicher Gewalt. Unnötig zu erwähnen, dass der Tod keine Hautfarbe kennt. Das Sterben unterscheidet Hautfarben deutlich. Vielleicht sollten Frauen weltweit eine eigene Fahne erfinden. Vielleicht wird für sie ein JETZT kommen. Vielleicht sollten sie keine Regenbogenfahne tragen, wenn sie dort keine eigene politische Farbe finden. Nicht jeder Weg nach oben führt zwangsläufig über ein Trampolin. Alles hat seine Zeit….das Leiden, das Trauern, das Schweigen, das Denken, das Lachen, das Zeitverschwenden; und dann wird die Zeit kommen, die JETZT meint! Jeder muss dann aufstehen und seinen Platz in der Welt einnehmen. Jeder Mensch wird dann zeigen, wer er ist und wo er steht. Ich habe mir heute überlegt, dass es Zeit ist, die Toten nach vorne treten zu lassen. Ich werde meinen Hinterbliebenen zukünftig dringend empfehlen, dass sie ihre Trauerkarten auch an die Bürgermeisterin von Berlin senden müssen. Frau Giffey soll wissen, wer in dieser Stadt keine Wahlunterlagen mehr ausfüllen kann, wer ihr also fehlen wird. Sie wird natürlich um Kränze und Gestecke gebeten. Schließlich hat auch der Tagesspiegel gelernt, dass nicht nur Berühmtheiten Nachrufe verdient haben. Frau Giffey wird das auch lernen müssen. Sie muss lernen, dass man Kränze für einen verstorbenen Menschen bestellen muss, der ihren Spaß in dieser Stadt finanziell vorgestreckt hat.