Im Strudel

Wenn man die Meldungen über Donald Trump liest, könnte man darauf kommen, dass Deutschland nicht mit Käpt´n Orange befreundet sein möchte. Wenn man sich kurz erinnert: Die deutsche Regierung bezog hackresistente Funktelefone von einer schweizer Firma, um festzustellen, dass diese Funktelefone gehackt wurden - weil die schweizer Firma der CIA gehörte. Davon ausgehend, dass nicht krude Verschwörungstheorien veröffentlicht wurden, könnte man darauf kommen, dass eine deutsch-amerikanische Freundschaft - auf politischer Ebene - eine lange Bekanntschaft ist. Eine Freundschaft entsteht, wenn es echte Friedensverträge gibt. Zwei-plus-Vier-Arrangements sind hier nicht gemeint. Medien berichten unisono über den von Trump angekündigten Truppenabzug in Deutschland. Die Artikelchen klingen recht identisch. Sie haben einen stark pubertären Charakter: Papa will Deutschland bestrafen und damit ist das NATO-Bündnis in Gefahr. Warum? Eine zunehmende globale Bedrohung wird nicht näher beschrieben. Ben Sasse ist ein US-Senator und er kritisiert den Abzug der Truppen so: "US-Soldaten sind nicht auf der ganzen Welt als Verkehrspolizisten oder Sozialarbeiter stationiert – sie bremsen die expansionistischen Ziele der schlimmsten Regime der Welt, vor allem Chinas und Russlands." Moment. China ist Deutschlands allerbester Freund. Hunderte von Architekten wurden von China angeworben - und sie gingen für Jahre nach China. Die Kanzlerin war immer begeistert, wenn sie nach China reiste. Sie fühlt sich natürlich dem sozialistischen System verbunden. Das sind ihre Roots. Herr Merz wiederum kennt sicher den Swift Code der HSBC Bank - The Hongkong & Shanghai Banking Corporation Limited. China baut die Seidenstraße und produziert für die Welt. Bauernschlaue verkaufen den gesamten europäischen Wirtschaftsraum. War das etwa nicht geplant? Ist das etwa nur ein dummer blöder Zufall, dass sogar in Italien viele chinesische Pendler arbeiten, damit Konzerne made in Italy in die Jacken nähen können? In vielen Artikelchen wird tatsächlich bemerkt, dass der Abzug der US-Truppen Arbeitsplätze kosten wird. Schämt sich ein Schreiberling auch nur für Sekunden, dass er Kriege rechtfertigt, um Arbeitsplätze zu erhalten? Es ist kindisch anbiederndes Geschreibe derer, die in ihrem lebenslänglichen Home-Office niemals Verantwortung, also Verantwortung für andere Menschen übernehmen mussten. Damit ist es fahrlässig. Es ist davon auszugehen, dass untalentiert monotone Skriptverfasser niemals über einen Weltfrieden schreiben könnten, weil sie mit aktuellen Artikelchen belegen, dass sie ihren eigenen Frieden einem Sog, einem Strudel übergeben haben. Trauernde, scheiternde Menschen, schreiben intelligenter, tiefsinniger, sortierter. Das ist zu bedenken.