Rechnen

Ich weiß, dass Menschen rechnen können. Andernfalls gäbe es keine Firmen, keine Unternehmer, keine Betriebsräte. Mieter können rechnen. Weil man nichts darüber lesen darf, hoffe ich, dass Angestellte Gehaltsverhandlungen führen? Oder ergeben sich alle Menschen vor den Mindestlöhnen, den Minijobs, dem digitalen Praktikum für 0 Euro? Im Zeitalter der Digitalisierung kommen unendlich viele Arbeitskräfte nach Berlin. IT`ler möchten wohnen. Es gibt ein klares Phänomen zu beobachten: Bequemlichkeit. Pendler, einst in Hotels untergebracht, wollen ihre Arbeit fußläufig erreichen. Eine 10-20 minütige U-Bahnfahrt ist der Grund, eine Wohnung nicht zu buchen, auch dann nicht, wenn sie günstiger ist. Trendbezirke sind klar Kreuzberg-Friedrichshain, 3-Bezirke Mitte, Prenzlauer Berg und Neukölln. Es muss cool sein. Im Internet werden bis heute viele möblierte Wohnungen zwischen 1300,—€ und 10.000 € angeboten. Es handelt sich hier um Bruttomieten, meist inkludieren sie Stromkosten und Internetkosten, oft auch einen Parkplatz und natürlich eine hochwertige Wohnraumaustattung. Die Mietpreisbremse wirkte nicht, weil Geschäftsleute ihre Internetgeschäfte tätigen. Wohnraumpolitik interessiert sie nicht. Mal ehrlich! Youtube-Stars wollen billig wohnen und wie berechnen sie ihre Karriere? Eine Verkäuferin, ein Handwerker wird sich also nicht auf diesen Portalen bewerben. Ich habe mir heute die Mieten aus dem Mietendeckelgesetz angesehen und mit meinem alten Mietvertrag, Zeitraum vor der Finanzkrise 1997 - 2003, verglichen. Eine 66 qm große Wohnung in einer sogenannten gehobenen Lage Berlins kostete in diesem Zeitraum 690,—€ kalt. Eine gute Miete. Die Inflation schoss die Preise noch nicht in die Höhe. Einnahmen und Ausgaben standen in einem guten Verhältnis. Mit dem Mietendeckel liegt diese Wohnung nun bei 401,28€ kalt. Die Hauskosten liegen für dieses Beispiel bei 268,—€ und sie steigen weiter - obgleich sogar viele Hausmeister aus ihren Wohnungen gekauft wurden. Viele Mieter bekamen eine Abfindung, um den Wohnraum verkaufen zu können. Die suchen nun sicher eine Wohnung. Der Mietendeckel lässt zudem die Dachsanierungen und Dachaufbauten der 1980er und 1990er Jahre völlig unter den Tisch fallen. Kann in dieser Stadtverwaltung irgendjemand rechnen, logisch denken? Vermutlich nicht. Wer das Mietenniveau von 1997 unterbietet, gleichzeitg die Grundsteuern heben will, der fummelt und fuddelt nur noch herum, der dreht an Schrauben und verstellt die ganze Stadt. Mehr Wohnungen gibt es deshalb noch immer nicht! Besser wäre es, alle Wohnungen in Eigentum zu verwandeln und Mietern in Ruhe zu erklären, dass es besser ist, 690,—€ an ihre Bank zu leisten, mit der Aussicht, im Alter eine Wohnung zu haben. Die private Wohnungswirtschaft hat klar bewiesen, dass sie ganz Berlin gut mit Wohnungen versorgen kann. Die Stadtverwaltung kann weder fremdes Geld verwalten, noch Sozialwohnungen bauen. Sie kultiviert ihre Fehler, auf Kosten der privaten Wohnungswirtschaft. Im Übrigen hat die EU- Kommission recht. Das deutsche Justizministerium ist den Richtern im Laufe der Jahre so auf die Robe gerückt, dass wirklich freie und logische Urteile fehlen. Desaster, denn wir gehen zurück ins Zeitalter der Schimmelbauten.