Vorbilder
22/02/25
Nicht selten fragen mich Menschen, die für Momente vergessen, dass sie sich an ihren Arbeitsplätzen nicht mehr gut behandelt fühlen:"Warum arbeitest Du nachts in Deinem Geschäft? Du kannst doch von zu Hause aus arbeiten." Die Frage bestätigt, dass schon zu viele Menschen aus enorm vielen Arbeitsprozessen ausgeschlossen wurden. Sie sind eine Politik gewohnt, die eine ganze Gesellschaft verstümmelt. Extrem reiche Menschen haben recht. Sie leben und wachsen durch einen immer gleichen Dreiklang: "Der Staat nimmt uns unverhältnismäßig viel Geld weg. Der Staat kann mit Geld nicht umgehen. Vertraue dem Staat dein Geld nicht an." Das ist eine echte Schnittstelle. Genau an diesem Punkt verbinden sich Arme und Reiche. Sie unterscheiden sich nicht. Ihre Gedanken treffen sich. Extrem arme Menschen und extrem reiche Menschen können einen außerordentlich hohen Druck aushalten. Beide stellen die immer gleichen Fragen: "Wem kann ich vertrauen? Wo verstecke ich mein Geld? Wer trachtet nach meinem Leben?" Beide sind nervös. Beide müssen lügen und auch betrügen. Sie können keine Vorbilder sein. Beide werden sterben. Sie werden beide kein Selbstbild hinterlassen. Ein erstklassiges Bestattungsinstitut wird beide gleich gut versorgen. Es ist ein wenig absurd, dass Medien Bestatter berühmt machen. Die gesellschaftspolitischen Verhältnisse drehen sich. Der vorbildlichste Mann der Welt ist ein Grieche. Sein Name ist Sokrates. Er ist berühmt obgleich er nie ein Werk geschrieben oder veröffentlicht hat. Er gilt sogar als Gründer der westlichen Philosophie. "Ich weiß, dass ich nichts weiß!" Natürlich wurde er zum Tode verurteilt. Er soll ein Gotteslästerer und ein Verführer der Jugend gewesen sein. Auf kritisches Denken stand bereits 399 v. Chr. die Todesstrafe. Besonders junge Intelligente muss dieses Vorgehen erschreckt haben. Seine reichen Vollstrecker blieben namenlos. Als Enzo Ferrari seine Vision erfüllt sah, war er pleite. Er baute keine Rennwagen. Er selbst fuhr Autorennen. Er stellte die besten Designer und Karosseriebauer ein, buchte die besten Fahrer, kaufte die besten Stoppuhren. Er stand nachts bei Regen an den Rennstrecken. Er machte Gewinner, Sieger und Träumer - bis in alle Ewigkeit. Als er pleite war, wollte der bequeme Ford-Konzern bei ihm einsteigen. Enzo Ferrari war ernsthaft beleidigt und er warf die Ford-Delegation aus seinem Büro: "Gehen Sie zurück in ihre hässliche Fabrik, zu ihren hässlichen Autos. Que brutta." Die Politik in Deutschland ist am Ende angekommen. Und das ist auch gut so. Friedrich Merz mag Kanzler werden - aber er wird nur unsere wertvolle Zeit verschwenden. Er sagt tatsächlich: "Ohne Wirtschaft geht es nicht." So ein Satz wäre mir und meinen Geschäftspartnern peinlich. Er ist kein Visionär. Er ist nicht frei. Er hat keinen Pfeffer im Hintern. Die Besten des Landes wurden verlacht und vertrieben. Herr Merz wird nicht einmal einen Reifenwechsel hinbekommen. Er muss scheppernde Karossen über die Bahn fahren lassen - um dann zu verlieren. Die Verhältnisse haben sich gedreht. Die Dummdreisten spielen mit dem billigen Geld im Neoliberalismus. Zum Abbau der Bürokratie gehört natürlich die Justiz. Die weiß heute offenkundig nichts mehr über den Mieterschutz oder über den Verbraucherschutz. Eine Richterin mietet heute unter Umständen überteuerte Wohnräume von einer Dummdreisten, die Kameras in die Wohnung hängt. Führung durch Vorbild mutiert zum Lacher!