Sagen, was ist?

Was mich in Deutschland dieser Zeit nervt, ist der verbale Blasendiskurs, der in realen Kanälen irgendwann heftig platzen wird. Deutschland wurde unter den Alliierten nie als Heimat oder Haymatland konzipiert oder politisch strukturiert. Jahrelang, auffallend in Berlin, war man entweder ein Linksfaschist oder ein Rechtsfaschist. Die meisten Menschen hielten sich von politischer Meinung fern. Nach dem Mauerfall haben mich tausende von Menschen gefragt: "Woher kommst Du?" Osten hieß unterbelichtet. Westen hieß richtig gut. Wenn Propaganda funktionieren sollte, dann funktionierte sie. Die ersten deutschsprachigen Hits kamen von Moses Pelham, Sabrina Setlur und Xavier Naidoo. Sie kamen mit einer Musik um die Ecke, die das Klischeedenken über Deutschland auf eine eigenartige Weise zum Schweigen gebracht hat. Etwas harmonisierte sich. Die Aggros im Land wurden endlich leiser. Die drei sind meine Helden, die Antifaschismus vormachten, der nicht mehr besprochen werden musste. Sie zeigten, dass nicht der weiße Mann, die weiße Frau, DIE Deutschen auf Bühnen stehen müssen und deutsche Schunkellieder singen müssen. Sie wurden gefeiert, weil ihre deutschen Songs im Sturm eroberten. In diesen Tagen werden Antifaschisten von Linken und Rechten verdrängt. Rechte oder Linke haben im Grunde eine identisch fahrlässige Ansicht. Es reicht nicht, wenn Grüne planlos in Flüchtingslager reisen, um ein Kind für ein Pressefoto in den Armen zu halten. Ich finde es schon herzlos und pietätlos, muss ich sagen, wenn Journalisten oberflächlich beschreiben, dass viele Kinder ohne ihre Eltern in Flüchtlingslagern ankommen. Wie werden Geschichten also verlaufen, wenn Politik Lager kultiviert? Kinder und Teenager, die nicht sofort eingebunden werden, werden von anderen Vereinigungen aufgenommen. Anders gesagt, wenn Eltern heute ihre jungen Kinder verlassen, steigt logischerweise die Gefahr, dass Kinder in Drogenkreise geraten oder mit Kriminalität in Berührung kommen. Journalisten machen große Fehler in der Berichterstattung, denn eine eventuell steigende Kriminalitätsrate sollte müde Politiker aufwecken. Wir brauchen politische Kraftprotze, Powerpakete, Visionäre, die so schnell als möglich die Einbindung in die Gesellschaft, Musik, Sport, Schule, soziale Manufakturen, Wohngruppen, Sprachschulen, Universitäten laut und deutlich forcieren. Heute wird nicht einmal darüber berichtet - ob es seit 2015 eine ordentliche zahnmedizinische Versorgung, neben einer medizinischen Versorgung, für Kinder in Flüchtlingsunterkünften gibt. Wenn Dunja Hayali also ihr persönlich lyrisches Haymatland beschreibt, dann müssen Realisten ein Land ganz neu aufbauen - und zwar sehr schnell!