Eine Behörde hebelt die andere Behörde aus

Als ich mein Bestattungsinstitut 1992 eröffnete, funkten die Berliner Behörden ziemlich gut. Die Gewerbeanmeldung kam prompt, die Handwerkskarte war damals ein getipptes C6 Format. Das Melderegister gibt bis heute eindeutige Auskünfte darüber, wo ich gemeldet bin und wo ich arbeite. In Amerika und in Australien gibt es keine Meldepflicht. In Deutschland gibt es eine Meldepflicht. Die Rundfunkanstalt ist mit einem fantasievollen Justitiar klüger als all diese Institutionen: Frau Marschners Bestattungsinstitut ist eine Wohnung, also kein Gewerbe. Jeder wache, gesunde und logisch denkende Mensch würde überlegen: Ist es möglich, dass ein Bestatter in einem Sarg übernachtet? Eher nicht. Das Melderegister wird wohl stimmen. Selbst das Finanzamt überprüfte meine Räume und stellte fest: Es ist keine Privatwohnung. Das Verwaltungsgericht Berlin hebelt alle Institutionen, das Meldewesen Berlin, die Handwerkskammer, das Finanzamt und das Gewerbeamt aus. Die Richterin folgt nicht den Belegbeweisen. Sie folgt den Fantasien der Rundfunkanstalt. Gibt es eine spezielle Berlin-Verordnung: Wir haben immer das Recht auf unserer Seite. Immerhin zahlen so die Privatbürger alle Verfahren. Das Amtsgericht Berlin hebelt aktuell das OLG Frankfurt aus und behauptet: "Private Menschen dürfen parkende Fahrzeuge fotografieren und zur Anzeige bringen." Das OLG hatte per Beschluss entschieden: Dies ist alleinige Aufgabe des Staats. Die so ermittelten Beweise unterliegen daher einem absoluten Verwertungsverbot. Logisch, denn wir wollen keinen Edgar Hoover, der mit privaten Daten FBI spielt. Auffallend ist, dass an den Fakten vorbei entschieden wird. In einem aktuellen Fall vor dem Finanzgericht kommt nach 5 Jahren ein Urteil, auf das ich sehr gespannt bin. Nachdem mir Handwerksfirmen - wie Schwerverbrecher - sämtliche Firmenunterlagen und ihre steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung überreichen müssen, glaubt das Finanzgericht, entgegen des Europäischen Gerichtshofes, dass ich weitere kommissarisch hysterische Ermittlungen durchführen muss, weil eine Anschrift differiert, wie bei jedem Umzug. Jeder Handwerker würde mir einen Vogel zeigen und seine Leistung verwehren. Das Finanzamt Berlin behauptet tatsächlich: Fillialen dürfen keine Rechnungen schreiben. Alle Baumärkte drucken Bons und Rechnungen in ihren Fillialen, die man haben darf. Wie nennt man das, wenn Faktenlagen gebogen werden? Gibt es dafür ein Wort? Im Zeitalter, in der Parallelwelten eine absolute Hochkonjunktur erleben, weil sie Finanzhochburgen für Realitätsfremde sind, die auch mit spirituellen Währungen arbeiten, darf es nicht passieren, dass reale Gesetze und Gesetzmäßigkeiten ausgehebelt werden können. Das würde die richterliche Freiheit in eine andere Welt zerren. Insofern ein lautes Bravo an die Richter des Verfassungsgerichtes für das deutliche und klare Urteil gegen die Handlungen der EZB, die unsere Verfassung mitnichten respektiert, wahrscheinlich nicht einmal zur Kenntnis nahm. Warum sollte ich bei diesen offensichtlichen Zuständen eine Verschwörungstheoretikerin werden? Die Frage muss lauten: "Warum wird eine Bestatterin, eine Berliner Unternehmerin jahrelang mit aufgepusteten Papierbergen belastet, wenn öffentlich-rechtliche Fakten keine halbe Seite in Anspruch nehmen?"