Kommen Sie doch zur Bibelstunde

"NEIN! Wenn es einen Gott gibt, dann will er mich auf der Straße, nicht in Häusern religiöser Menschen." Ich gebe meine aussortierte Kleidung für die Armen bei der Mitarbeiterin meiner Kirchengemeinde ab. Wir lachen, wünschen uns einen schönen Tag und wir verabschieden uns. Ich freue mich, dass ich keine Sünderin mehr bin. Der Suizid meiner Mutter war noch in den 1980er Jahren eine Sünde. Kein Schaf Gottes nimmt sich das Leben selbst, das IHM gehört. Struggle. Ich fand die öffentlichen Diskussionen um Muslime in Deutschland extrem verlogen. Plötzlich gab es Schauspielerinnen und Moderatorinnen, die ihren Migrationshintergrund zur Schau trugen, als hätten sie das Leben ihrer Eltern leben müssen. Sie sagten: "Ich bin eine Christin!" Ich selbst bin getauft und zahle meine Kirchensteuer! Wie käme ich dazu, mich zu einer Religionsgemeinschaft zu bekennen, die meine Mutter zur Sünderin machte, die Homosexuelle Abtrünnige nennt, die Alleinerziehende zu kirchlichen Hochzeiten drängte. Ich bin besser als das. Ich bin talentierter als jeder Kirchenvertreter. Sie sind nicht Gott. Sie sind nicht Gott! Struggle. Es gab keinen Grund zu konvertieren. Eine Verkleidung verändert meine Geschichte nicht! Ich bin besser als das. Ich bin talentierter. Ich bin kein folgendes Schaf. Ich und viele andere Menschen haben dafür gesorgt, dass die Kreuze aus den Bestattungsinstituten verschwanden. Und BUMM. Es gab keine Sünder mehr, keine Gottlosen, keine Abtrünnigen. Ich traf plötzlich Menschen, die mit Gott haderten, die ihn hinterfragten, die ihm nicht mehr folgten. Wie kann es einen Gott geben, wenn ein Kind stirbt!? Versteht das ein junger Moslem. Ich bin mir sicher. Ich bin mir sehr sicher. Die Kreuze verschwanden aus den Schulen. Und BUMM. Die Züchtigungen verschwanden. Menschen waren also besser als Schafe. Und schließlich kamen Frauen, die sagten: " Wir wollen Pfarrerinnen werden." Verstehen junge Moslems überhaupt, welche Wege die gesamte 68er-Generation gegangen ist? Sie waren es, die gesagt haben: "Wir sind offen. Offen für den Islam. Offen für das Judentum. Offen für den Buddhismus. Wir wollen die wirkliche Liebe finden - in Indien - in Jordanien - in Tunesien - in Beirut - in Afrika." Sie konnten das, weil Kirche und Staat getrennt wurden - weil Ketzer in ihre Häuser verwiesen wurden. Warum sollten wir nun den Islam in unsere Schulen bringen, in den Staat? Geht man so mit geschichtlichen Geschenken um, die die Eltern der jungen Moslems verstanden hatten. Die westliche Welt tritt Geschenke mit Füßen. Die Linke ist in Teilen so blind, dass sie Schamanen werden und glauben, eine Religion könnte ihnen Macht schenken. Sie hadern mit ihrer Faulheit. Sie glauben, ein Stein könnte Räume reinigen. Ich bin besser als das! Ich bin kein Schaf, das Religiösen folgt. Ich bin mir sicher, dass mich junge Moslems verstehen, denn genau das meint: "Only God can judge me!" Da mein Hadern nichts mit irgendeinem Staat zutun hat, nichts mit meinem Beruf, nichts mit dieser Gesellschaft, ist es meine private Angelegenheit! Private Angelegenheiten können erst dann erzählt werden, wenn jeder einzelne Mensch selbstbewusst steht, nicht kniet, nicht in WIR-Form redet, nicht missioniert. Kein Mensch möchte mich in seiner Bibelstunde haben, weil die 68er-Generation mir meine Freiheit schenkte. Es gibt keine Sünden mehr. Und wenn es keine Sünde mehr gibt, dann wird es kein Stigma mehr geben. Ich bin mir sicher, dass junge Moslems verstehen. Es wird kein Stigma mehr geben!