Tod und Fakenews

Die ersten dramatischen Fakenews produzieren Eltern: "Wir werden immer für Dich da sein." Sie rechtfertigen diese knallharte Lüge sogar. Sie geben vor, dass sie ihre Kinder vor bösen Nachrichten schützen wollen. Wenn die anale Phase der Kinder vergangen ist, arbeiten sie selbst mit dem Tod: "Was passiert mit mir, wenn meine Eltern auf der Autobahn sterben. Wie erkennt man meine Eltern, wenn sie im Auto verbrennen? Wer sagt mir dann Bescheid? Woher weiß die Polizei, dass meine Eltern mich haben?" Kinder, die in Heimen aufwachsen, wären vielleicht die geborenen Journalisten. Ihre Wahrheit klingt immer nach Befreiungsschlag. Sie kennen die Moral nicht gut. Sie wurden in ein Heim gesteckt. Moralisierende Eltern scheitern bei Heimkindern kläglich: "Deine Mutter hat Dich bestimmt ins Heim gegeben, weil….Hier ist es schön… Du lebst mit Freunden und tollen Sozialarbeitern." Fakenews-Eltern sollten vielleicht keine Journalisten werden. Sie neigen dazu das Grässliche aufzuhübschen. Aus einem Heim wird plötzlich eine Sozialmanufaktur. Elternlose Kinder sind oft unbearbeitet. Sie entlarven die Fakes ziemlich schnell. Sie wären gute Journalisten, gute Beobachter, gute Aufdecker, auch gute Polizisten. Sie haben einen Riecher für Lügen, denn die Sozialmanufakturen bekommen nicht genug Geld, um regelmäßig gesundes Essen auf den Tisch zu bringen. Für abgestellte Kinder interessiert sich kein Helikopter und keine Helikopterin. Oder saßen an Weihnachten die armen kleinen Geschöpfe an Euren Tischen, die mit Euren Kindern spielten? Nein! Denn elternlose Kinder wurden nicht bearbeitet, nicht gehobelt, nicht in Moral gesäuert. Sie könnten stehlen. Sie könnten die gescheiterte Ehe fremder Eltern entlarven. Sie könnten das rote Kostüm des Weihnachtsmannes als Fake von Coca Cola entlarven. Ihre Anwesenheit allein würde die große Heuchelei aufdecken. Niemand ist nett, nur weil er Weihnachtsmusik spielt und bling bling macht. Wahrscheinlich wurde selbst der rote Weihnachtsmann durch Heuchelei erstickt und mittels Moral vergewaltigt. Am Ende haben Konzerne einen dünnen Mini-Jobber aus ihm gemacht. Betrunkene Weihnachtsmänner waren kein Renommee für Coca Cola. Für die schönen langen Weilen mit Räuchermännchen wird man heute verklagt. Coca Cola, der rote Weihnachtsmann und die Heimkinder tragen natürlich die Schuld an fremden Schulden, an gescheiterten Beziehungen, an frustierten Frauen Ü-50, an verkrachten Existenzen. Fakes sind hier nicht mehr möglich. Welche Frau will schon zugeben, dass sie sich bei ihrem Mann nur deshalb anbiedert, weil sie sein Geld für den Kredit braucht. Diese Wahrheit will keiner mehr hören, weil es heute, in der Hochzeit der sauren Moral, fäkal klingt. Kaum ein Paar schlendert Hand in Hand durch die Straße vor meinem Geschäft. Sie laufen nebeneinander her - wie Lampenschirme, die hier und da aufflackern. Frustierte Männer mit Kindern sind nicht allein deshalb sexy, weil sie einen Kinderwagen schieben, weil sie ein Lastenfahrzeug mit ihren Kindern befüllen. Das wäre nun wirklich Weihnachtsmann-Fakenews. Das höchste Glück der Frauen liegt sicher nicht in der Tatsache begründet, dass sie Kinder bekommen können, die ein Mann auf vier Rädern schiebt. Keine Frau ist in der Zeit des billigen Geldes auf die Idee gekommen mit ihren ach so tollen Freundinnen, die sich über die Maße lieben, ein gemeinsames Auszeit-Appartment zu kaufen - wie die Ladies in "Sex and the City". Das machen sie deshalb nicht, weil etwas fehlt. Es ist die Liebe! Und warum fällt mir hier Olaf Scholz ein? Sein lieblos totes you never walk alone ist ein Fake par excellence. Es erinnert an einen schlechten Weihnachtsmann, der vergessen hat, die Preisschilder von seinem Kostüm zu entfernen. Es erinnert an eine verschrumpelt tote Rostbratwurst für vier Euro, die sicher nicht auf dem Grill eines Weihnachtsmarktes die letzte Ruhe fand. Fakenews sind kein Phänomen der Medien. Fakenews werden von Eltern gemacht. Das wissen die Epsteins, die Weinsteins, die Trumps; sogar die katholische Kirche weiß es. Wenn Journalisten also über die Moral der heutigen Grünen schreiben, dann sollten sie genauer hinsehen. Frohe Weihnacht überall.