Ausverkauf

Kürzlich fragte mich ein Nachbar - auf der Straße: "Watt iss´n bei Dir eigentlich die billigste Bestattung?" Er erklärte mir, dass sein Halbbruder bei einem Billiganbieter war und unglaublich unzufrieden sei. Dieses absurd in sich verquirlte Straßenszenario beschreibt die Volkskrankheit in Deutschland. Sie erinnert mich an die ersten China-Importe. Menschen wollten alles billig haben und waren unglaublich unzufrieden, weil das Wertvolle und das Nachhaltige fehlte. Heute hält China Anteile an deutschen Firmen. Herr Schröder hat im Jahr 2005 verkündet, dass Deutschland billig produzieren kann. China geht in Europa einkaufen und wir produzieren billig. Ist das Sozialismus? Eher nicht. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Pekings Botschafter in Berlin wollen deutsche Unternehmen dazu bringen, sich finanziell am Aufbau eines Portals zur China-Berichterstattung zu beteiligen. In den Chefetagen macht man sich Sorgen." Der Journalist der Süddeutschen Zeitung sollte einen Pulitzer Preis bekommen. Wahrscheinlich rettet er Berlin. Denn wer möchte ein zweites Hongkong? Die deutsche Regierung möchte einen Internet-Minister. Ist das politisch planlos? Nein. Es gibt desatröse Strömungen in diesem Land und keiner merkt es. Warum? Die Macher der digitalen Welt predigen seit Jahren, dass man im Grunde nicht mehr arbeiten muss, weil man einen Knopf drücken kann. Selbst Frau Meckel kramt Marx aus der Schublade, um das digitale Zeitalter zu untermauern. "Watt iss´n das Billigste." Das Wertvollste wurde bereits eingezogen, nämlich der freie Geist, der freie Gedanke. Deshalb hören Menschen oft ihre eigenen Antworten nicht mehr. Ehemalige Politiker, heute reine Wirtschaftsphänomene, nehmen diese Internetprediger, die esoterisch kumpelhaft amerikanisch verpackt werden, beim Wort. Sie legen Rentenfonds an, die grandios scheitern. Sie hoffen, dass das Geld ganz allein arbeiten geht. Sie selbst wollen nicht mehr arbeiten müssen. Die Kanzlerin wird die Schultern hochziehen. Sie entkoppelt die Bürger, die Steuerzahler genannt werden. Das klingt kapitalistisch westlich. Diese Steuerzahler sollen möglichst allein klarkommen, zivilrechtliche Wege gehen. Heute füllen Menschen katastrophale Straßen in Berlin-Charlottenburg selbst mit Sand auf, weil es Unfälle gab. Sie sind es, die wenig verdienen sollen und mehr in den Staatsapparat zahlen müssen. Billig, also absolut schäbig, ist es, eine Beerdigung überhaupt mit Steuern zu belegen. Niederträchtig und armselig ist es, wenn man Witwen unmittelbar nach dem Tod des Gatten in die Steuerklasse setzt, die natürlich immer nur Nachteile bringt. Die Reichen werden reicher. Sie gehen einkaufen und sie kontrollieren eine Menschenmasse - zentralistisch. Sie werden aber nicht intelligenter, denn der attraktive Standort Deutschland ist ungepflegt uninteressant. Kein Mensch will in eine unfreundlich kaltherzige Steuerhölle geraten. Europaparlamentarier lassen ein lebendiges Europa verrotten! Helmut Kohl hatte recht, als er über Frau Merkel sagte: "Sie macht mir mein Europa kaputt." Das Wertvolle, das Kostbare, das Können der Europäer, die Sprachvielfalt, die geistige Größe der Europäer, die Eigenarten, die Kunst, die Musik….es verrottet, weil es nicht selbst arbeiten kann. Es verrottet, wenn es nicht wenigstens bewundert wird. Es verrottet, weil eine Kanzlerin die Schultern hochzieht, wenn Pekings Botschafter Politik in Berlin machen. Europa bietet ALLES, was Amerika und China durch Zuwanderung braucht! Wir sollen ein schöneres Chinabild bekommen - kein Europa.