Suizid III. Meile denken

I. Phase: Ich frage mich, warum ein Modedesigner, der romantisch war, der melancholisch war, der Frauen in starke und ehrliche Rollen zauberte, der seine Gefühle in Schauen offenlegte, der durch materiellen Reichtum unglücklicher wurde, seinen Suizid ankündigte und vollzog. Alexander McQueen kam aus ehrlichen und einfachen Verhältnissen. Seine Mutter unterstützte ihn in seinen Vorhaben. Sie machte für seine ersten Schauen sogar Schnittchen. Er lebte am Ende wahrscheinlich nicht in einer traumhaften Welt. Die Models in seiner letzten Schau "Platos Atlantis" stellten Frauen dar, die auf einem gänzlich neuen Planeten leben. Er mochte starke Frauen. Seine Frauen sollten keine Schwächen haben müssen. II. Phase: Ich frage mich, warum ein erfolgreicher Modedesigner mit hässlichst betrunkenen Gesichtszügen in einem Pariser Restaurant sitzt, um zwei jungen Frauen am Nebentisch zu versichern: "I love Hitler…your mothers, your forefathers would be gassed and dead today…You are ugly." Ich frage mich, warum ein Mann, der an eine Vogelscheuche erinnert, vergleicht man ihn mit Tom Ford, mit einem Schmierfilm durchkommt: "Ich war ein Blackout-Trinker. Ich kann mich an nichts erinnern. Ich bin kein Antisemit." War er bereits in seinem Kleiderschrank betrunken, als er die Armeemütze auf seinen kleinen Kopf stülpte? Hat er wirklich nur ein Bußgeld, in Höhe von 6.000 Euro zahlen müssen? Schließlich hat er nach dem Urteil, wahrscheinlich noch betrunkener, sein Modehaus auf Millionen verklagt. III. Phase: Mich überfällt ein Ekel, weil ich einem lebenden Designer noch im Jahr 2015 zuhören muss, der seine dünnen Haare zu einem Zopf bindet und irgendwie intelligent artig wirken möchte. Ich frage mich: Warum verschwinden solche Leute nicht einfach? Sie müssen sich nicht suizidieren; sie könnten unter Tage leben, leise sein, die Welt nicht mit ihrer Schmiere belasten. Hat Deutschland seinerzeit reagiert? Mag er auch nie kommen; hat er ein Einreiseverbot auf Lebenszeit? Hat Deutschland Youtube aufgefordert, diese allgegenwärtige Propaganda zu löschen? Die Plattform sollte man schon erhalten - für appetitliche Menschen. Man sollte sich fragen: "Wie kommt ein Mann, klein und unbedeutend, nach rein modischen Kriterien absolut hässlich, auf so einen Monolog, nachdem man ihm Privilegien schenkte, wichtigste Bühnen zur Verfügung stellte? Wieso nehmen sich die Richtigen immer das Leben und wieso hängen die Falschen immer so sehr am Leben? John Galliano nennt sich in öffentlichen Gesprächen allen Ernstes einen Ausgestoßenen. Alkohol löst nicht etwas Nichtvorhandenes!